Gemeinsam nach vorne - Transformation und Kommunikation kooperativ umsetzen

Der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie (vero) hatte gemeinsam mit der Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz zum Termin beim Bauern- und Winzerverband in Koblenz eingeladen. Ziel war, einerseits über die Stiftung und deren Dienstleistungen bei der Planung von eingriffsbezogenen Ausgleichs-, Ersatz- und Artenschutzmaßnahmen zu informieren und die geplante Kooperation zu besiegeln. Beide Partner sind zuversichtlich, dass eine Kooperation dabei helfen kann, gemeinsam neue Möglichkeiten des Ausgleichflächenmanagements zu finden.

Der Termin am 4. Juli 2017 erfüllte datumsgemäß seine Symbolträchtigkeit. Am Feiertag der amerikanischen Unabhängigkeit legten vero und die Stiftung Kulturlandschaft mit ihrer Kooperation den Grundstein für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Zur Atmosphäre trug themengerecht auch der Seminarraum bei, dessen Türen sich zu einem idyllischen Garten mit Teich öffneten, in dem sich viele tierische Bewohner sehr wohl zu fühlen schienen - ganz im Interesse und der Motivationen der Vertragspartner. Dieses Anliegen wurde zudem in den Statements von vero als auch die Stiftung Kulturlandschaft deutlich.

Thomas Blau (Geschäftsführer RPBL) und Rudolf Schneichel (designierter Vorsitzender der Stiftung Kulturlandschaft) eröffneten den offiziellen Termin und erklärten übereinstimmend, dass es nicht darum ginge, in einen Wettbewerb zu treten, sondern vielmehr gemeinsam den Interessen der Natur zu dienen. Dafür würden besonders die Gemeinsamkeiten der Partner herausgearbeitet.

Was die Kooperation ausmacht

Bereits bei der Vorstellung beider Kooperationspartner wurden diese Gemeinsamkeiten deutlich. Die Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz verfolgt den Zweck, Vielfalt und Schönheit bäuerlich geprägter Kulturlandschaften zu fördern und ihre regionsspezifischen Eigenarten zu erhalten. Dr. Thomas Rätz (Geschäftsführer Stiftung KuLa), erklärte dazu, dass dafür vor allem Flächenkonflikte aufgelöst werden müssten, um nicht ständig zwischen Genehmigungsbehörde, Naturschutz, Landwirtschaft und Eingreifern, zu denen auch Unternehmen der Gesteinsindustrie gehören, vermitteln zu müssen. Deutlich wurde dabei der Wunsch, eine Lösung im Sinne aller Seiten zu finden, um Konflikte zu entschärfen oder im besten Fall zu vermeiden. Lerchenfenster, Blühstreifen oder Weinbergsmauern nannte er als Beispiele von Kompensationsmaßnahmen zur Reduzierung von Nutzungskonflikten. Sämtliche Maßnahmen könnten im Sinne eines vertraglich geregelten Integrationsmodells umgesetzt werden, das die verschiedenen Bedürfnisse berücksichtigt.

Für all diese Vorhaben ist eine Kooperation mit dem Umwelt- und Naturschutz zwangsläufig unumgänglich. Die Politik sei nun gefordert, in dieser Frage auch klärend zu vermitteln. Dies könnte im Rahmen der geplanten Landeskompensationsverordnung im Sinne des gemeinsamen Zieles bereits fixiert werden. Aber egal welcher Weg am Ende gewählt wird: Wichtig ist in jedem Fall, dass sich die Akteure am Ende auf ein hohes Maß an Rechtssicherheit stützen können.

Raimo Benger (Hauptgeschäftsführer vero) betonte, dass beim Vorankommen vor allem die Gemeinsamkeit zählt. Sein Ziel ist dabei auch, das Bild der Rohstoffgewinnung ins rechte Licht zu rücken, denn Vieles werde in der Öffentlichkeit falsch dargestellt, was zu Missmut und Missverständnissen führe. Diese überflüssigen „Miss-Vorsilben“ möchte er gerne bereinigen und in Mut und Verständnis transformieren. Gelebte Kooperationen, wie zurzeit bereits mit dem Naturschutzbund NABU und mehreren Kommunen, böten die Möglichkeit sowohl seltene Lebensräume zu schaffen und zu schützen und gleichermaßen die volkswirtschaftlich unerlässliche Rohstoffgewinnung zu gewährleisten.

Nachdem der Austausch die gemeinsamen Ambitionen noch verstärkt hat, wurde die Kooperationsvereinbarung offiziell unterzeichnet. Ziel ist damit für die Zukunft, diesen regen Austausch zu erhalten und eine Kommunikation zu pflegen, von der alle Seiten profitieren. Die Partner sind sich sicher: nur durch eine optimale Zusammenarbeit werden gemeinsame Ziele auch erreicht. Mit der Kooperationsvereinbarung ist für diesen wichtigen Weg ein entscheidender Schritt getan worden.